Heute meldet sich Bundeswirtschaftsminister Gabriel zur "Twitter-Bildungsdebatte" zu Wort. Er will das Fach Ökonomische Bildung fest in den Lehrplänen von Schulen verankern. Er selbst habe sein Abitur in Wirtschaftslehre gemacht, und das sei ein "großes Glück" gewesen, so der Minister. Ich habe das mal nachgeprüft: ...
Gabriel hat sein Abitur am Ratsgymnasium in Goslar gemacht. Dabei handelt es sich um ein altsprachliches, neusprachliches und mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium (offizielle Bezeichnung). Neben den üblichen Fächern werden auch Altgriechisch, Latein und eine Bläserklasse angeboten. Ob das in der Schulzeit Gabriels anders war, darf bezweifelt werden.
Ein eigenes Fach "Wirtschaftslehre" gibt es an Gabriels ehemaliger Schule jedenfalls nicht. Unterrichtet wird das Fach Politik/Wirtschaft und da geht es nicht um ein Propädeutikum für angehende BWLer, wie Gabriel wohl suggerieren möchte. Das, was in Niedersachsen in Politik/Wirtschaft unterrichtet wird, heißt anderswo "Sozialkunde" oder "Gemeinschaftskunde".
Gabriels Forderung nach einen neuen Schulfach "Ökonomische Bildung" wurde garniert mit dem Statement: "... trotzdem muss man in der Tat darüber reden, ob es wirklich so wichtig ist, Latein und Griechisch weiterhin zu können, oder ob vielleicht eine Programmiersprache dafür entscheidend ist, dass man in Zukunft die Welt versteht".
Eine Programmiersprache ist eine formale Sprache zur Formulierung von Datenstrukturen und Algorithmen, d. h. von Rechenvorschriften, die von einem Computer ausgeführt werden können. (Wikipedia). Wenn es um "Weltverständnis" geht, bringt das uns Menschen eher wenig. Da kann man wohl behaupten, dass nach wie vor "Latein" und "Griechisch" und viele andere Fächer, die schon mal in die öffentliche Kritik geraten, in dieser Richtung mehr bringen.
Ein eigenes Fach "Wirtschaftslehre" gibt es an Gabriels ehemaliger Schule jedenfalls nicht. Unterrichtet wird das Fach Politik/Wirtschaft und da geht es nicht um ein Propädeutikum für angehende BWLer, wie Gabriel wohl suggerieren möchte. Das, was in Niedersachsen in Politik/Wirtschaft unterrichtet wird, heißt anderswo "Sozialkunde" oder "Gemeinschaftskunde".
Gabriels Forderung nach einen neuen Schulfach "Ökonomische Bildung" wurde garniert mit dem Statement: "... trotzdem muss man in der Tat darüber reden, ob es wirklich so wichtig ist, Latein und Griechisch weiterhin zu können, oder ob vielleicht eine Programmiersprache dafür entscheidend ist, dass man in Zukunft die Welt versteht".
Eine Programmiersprache ist eine formale Sprache zur Formulierung von Datenstrukturen und Algorithmen, d. h. von Rechenvorschriften, die von einem Computer ausgeführt werden können. (Wikipedia). Wenn es um "Weltverständnis" geht, bringt das uns Menschen eher wenig. Da kann man wohl behaupten, dass nach wie vor "Latein" und "Griechisch" und viele andere Fächer, die schon mal in die öffentliche Kritik geraten, in dieser Richtung mehr bringen.
"Siggi Pop"[1], offenbar vom Popkulturbeauftragten zum neuen Populismusbeauftragten der SPD avanciert, hätte besser mal im Lateinunterricht aufgepasst. Dann wäre ihm sicher der Sinn des Satzes klar geworden: 'si tacuisses, philosophus mansisses'. Statt einer deutschen Übersetzung: „Hätts’t die Pappn g’holtn, hätt kaner g’merkt, dass d’ deppat bist.“ Das ist jetzt Österreichisch, stammt nicht von mir, sondern von Josef Hader, aber trifft den Punkt.
Eins steht jedenfalls fest: Nach wie vor gestehen weniger als 15 Prozent der Wähler der SPD Wirtschaftskompetenz (Forschungsgruppe Wahlen) zu. Das überraschende "Outing" von Gabriel hat daran nichts ändern können. Vielleicht sollte er Naina ins Kabinett berufen. Die kann ja jetzt "Steuererklärung" und "Versicherung", und das innerhalb von 4 Tagen, dank ihrer Mama. "Ökonomische Bildung" und "Programmiersprache" und "Weltverständnis", das kann ja dann auch nicht lange dauern.
Naina hat zweifellos das Zeug zum Politiker. Wenn sie jetzt noch lernt, ihre Wasserrechnung zu verstehen, dann könnte sie sogar mal Kanzlerin werden, wer weiß.
Und abschließend noch ein Veranstaltugstipp für den Minister: Die SparDa Bank Köln Süd bietet an Nainas Schule gerade wieder einen Kompaktkurs Wirtschaft an. Das wichtigste "Weltverständnis": Lobbyismus gibt es nicht nur in Berlin und Brüssel.
Übrigens: zum Thema Lobbyismus gibt es einen hervorragenden Lehrfilm vom ZDF
[1] Anmerkung: (Gabriel war nach dem Ausscheiden aus dem Amt des Ministerpräsidenten von 2003 bis 2005 SPD-Beauftragter für Popkultur und Popdiskurs der SPD (kurz Popbeauftragter). Damals erhielt er seinen "Nickname"
http://www.spiegel.de/schulspiegel/
Bildquelle: „Sigmar Gabriel-2009 ArM“ von SPD in Niedersachsen - LVV54. Bearbeitung von File:Sigmar Gabriel-2009.jpg.. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons -
Eins steht jedenfalls fest: Nach wie vor gestehen weniger als 15 Prozent der Wähler der SPD Wirtschaftskompetenz (Forschungsgruppe Wahlen) zu. Das überraschende "Outing" von Gabriel hat daran nichts ändern können. Vielleicht sollte er Naina ins Kabinett berufen. Die kann ja jetzt "Steuererklärung" und "Versicherung", und das innerhalb von 4 Tagen, dank ihrer Mama. "Ökonomische Bildung" und "Programmiersprache" und "Weltverständnis", das kann ja dann auch nicht lange dauern.
Naina hat zweifellos das Zeug zum Politiker. Wenn sie jetzt noch lernt, ihre Wasserrechnung zu verstehen, dann könnte sie sogar mal Kanzlerin werden, wer weiß.
Und abschließend noch ein Veranstaltugstipp für den Minister: Die SparDa Bank Köln Süd bietet an Nainas Schule gerade wieder einen Kompaktkurs Wirtschaft an. Das wichtigste "Weltverständnis": Lobbyismus gibt es nicht nur in Berlin und Brüssel.
Übrigens: zum Thema Lobbyismus gibt es einen hervorragenden Lehrfilm vom ZDF
http://www.spiegel.de/schulspiegel/
Bildquelle: „Sigmar Gabriel-2009 ArM“ von SPD in Niedersachsen - LVV54. Bearbeitung von File:Sigmar Gabriel-2009.jpg.. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons -

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